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Archiv 3/2024

Herbstmatinee MundArt

Sonntag, 29. September 2024, 11.00 Uhr

Herbstmatinee MundArt

Was Kunstschaffenden aus der Feder fliesst, kommt nicht unmittelbar von Herzen, sondern ist vielfach bearbeitet: als Gedicht in eine Form gebracht, als Geschichte konstruiert. Was macht das Formen eines Textes aus – besonders, wenn Mehrsprachigkeit oder ein Dialekt im Spiel ist?
Dieser Frage geht unsere Matinee nach – mit Gästen, die in mehreren Sprachen schreiben: Tanja Kummer in einer Melange aus Thurgauer Dialekt und Hochdeutsch; Francesco Micieli in Texten mit französischen und italienischen Einsprengseln; Wolfgang Nöckler auf Deutsch und in Teldra; Nadia Rungger in deutscher und ladinischer Prosa.

Bei einem moderierten Gespräch werden unsere Gäste Kostproben ihrer Texte und Einblicke in ihre Arbeit geben.

Pause mit Apero Riche

Nachlese (ca. 20 – 30 Min.) bei einem unserer vier Gäste

Tanja Kummer: Bigoscht
Kummer erzählt in «Bigoscht» heitere und mitreissende Geschichten über das, was den Menschen umtreibt – Liebe, Arbeit, Freundschaften oder auch Natur und das Älterwerden. Die kurzen Erzählungen sind gespickt mit Mundartausdrücken; ebenso sind alle Dialogpassagen in Thurgauer Mundart gehalten. Eine Trouvaille für alle, die sich für kurzweilige Prosa, Lyrik und fast vergessene Mundartwörter begeistern.

Francesco Micieli: Der lachende Zahn meiner Grossmutter
Die Dresdner Poetikvorlesungen Micielis führen in eine Erzählwelt, die sich von schlichtem Realismus verabschiedet hat, um unserer Wirklichkeit näher zu kommen, eine Erzählwelt, in der die Fremde, das Andere, die Nichtidentität akzeptiert und verteidigt werden müssen, um Freiheit zu gewinnen. Freiheit lässt dem Schreibenden die Wahl: »Ich habe vier Muttersprachen, drei lasse ich aus.« 

Wolfang Nöckler: Ich leih mir kurz mal dein Gesicht
Gedichte, Gesichte, Gewichte: Wolfgang Nöcklers Lyrik bewegt sich thematisch wie stilistisch in einem weiten Feld… wie der Hase, der fröhlich dahinhoppelt bis er den Fuchs trifft… Keine Antwort ist auch keine Antwort: Zwischen Wortbildern, Katzen und Gefühlen hocken Nöcklers Gedichte. Und die Gesichtsfrage wird gestellt. Lyrik mit und ohne Reim, dazwischen Denkzettel.

Nadia Rungger: Das Blatt mit den Lösungen
Ein Dirigent spielt auf der Hochzeit seiner Jugendliebe. Der Taxifahrer Miro fährt zu weit. Ein Stein spricht zu einem Jungen, der auf einer Brücke sitzt. Authentisch und kunstvoll erzählt Nadia Rungger von aussergewöhnlichen Begebenheiten, die uns vor eine Frage stellen: Umdrehen oder weitergehen? Mit einem feinen Gespür für zwischenmenschliche Beziehungen begleitet sie ihre Figuren und sucht nach Möglichkeiten, Anlauf zu nehmen.

Die Veranstaltung wird unterstützt durch das Österreichische Kulturforum Bern.

Eine Antwort auf „Herbstmatinee MundArt“

[…] Sonntag, 29. Sept. 2024, 11.00 Uhr, Herbstmatinee MundArtTanja Kummer: „Bigoscht“, Francesco Micieli: „Der lachende Zahn meiner Grossmutter“, Wolfgang Nöckler: „Ich leih mir kurz mal dein Gesicht“, Nadia Rungger: „Das Blatt mit den Lösungen“. Moderation Dr. Heike BrandstädterWas Kunstschaffenden aus der Feder fließt, kommt nicht unmittelbar von Herzen, sondern ist vielfach bearbeitet: als Gedicht in eine Form gebracht, als Geschichte konstruiert. Was macht das Formen eines Textes aus – besonders, wenn Mehrsprachigkeit oder ein Dialekt im Spiel ist?Dieser Frage geht die Matinee nach – mit Gästen, die in mehreren Sprachen schreiben: Tanja Kummer in einer Melange aus Thurgauer Dialekt und Hochdeutsch; Francesco Micieli in Texten mit französischen und italienischen Einsprengseln; Wolfgang Nöckler auf Deutsch und in Teldra; Nadia Rungger in deutscher und ladinischer Prosa.Bei einem moderierten Gespräch werden die Gäste Kostproben ihrer Texte und Einblicke in ihre Arbeit geben. Im Anschluss Apero Riche und Nachlese (weitere Infos auf der Webseite). […]