Donnerstag, 19. Juni 2025, 19.30 Uhr
Lukas Maisel: Wie ein Mann nichts tat und so die Welt rettete
Sowjetunion, 1983. Stanislaw Petrow lebt ein beschauliches Leben mit seiner Frau und den beiden Kindern. Jeder Tag folgt derselben Ordnung. Arbeit, Schule, Piroschki mit Pilzen zum Abendessen. Was ihr „Stasik“ den ganzen Tag bei der Arbeit genau macht, weiss seine Familie jedoch nicht. Eine streng geheime Tätigkeit in einem geheimen Städtchen.
Eines Nachts übernimmt Petrow die Schichtleitung für einen erkrankten Kollegen – und wird bei seiner Rückkehr nicht mehr derselbe sein.
Lukas Maisel führt uns in die Zeit des Kalten Krieges, in der ein Fehlalarm des atomaren Abwehrsystems fast einen Dritten Weltkrieg ausgelöst hätte. In seiner unverwechselbar eleganten Prosa erzählt er von Zufall und Schicksal – von einer historischen Begebenheit, die gespenstisch aktuell ist.
Dass das Schicksal der ganzen Welt am seidenen Faden hängt, am Urteil eines einzigen Mannes, ist an sich schon eine irre Geschichte. Und regt einen zum Nachdenken darüber an, wessen Urteil heute über das Auslösen des sprichwörtlichen roten Kopfes entscheiden könnte … In diesem Sinne ist Maisel wohl zuzustimmen, wenn er sagt: «Wir brauchen keine Helden, wir brauchen Stanislaw Petrows.» Keine lauten Egomanen, sondern ruhige und verantwortungsbewusste Akteure ohne Hang zum Rampenlicht.
(Raffael Leitner, 15.3.2025)

Lesung
Moderation: Rebecca C. Schnyder
Datum: Donnerstag, 19. Juni 2025
Zeit: 19.30 Uhr
Ort: Bodmanhaus
Eintritt: CHF 15.- regulär // CHF 10.- Freunde des Bodmanhauses // CHF 5.- in Ausbildung und KulturLegi