Samstag, 22. März 2025, 19.30 Uhr
Sergej Lebedew: Titan oder Die Gespenster der Vergangenheit
IM EXIL
Wenn man sich den Verbrechen der Vergangenheit nicht stellt, kehren sie in Gestalt von Gespenstern wieder. Auch die sowjetische und postsowjetische Zeit erzeugt mit ihren verdrängten Verbrechen fortwährend neue Ungeheuer. Sergej Lebedew folgt in seinen Erzählungen dem vergifteten Erbe der Sowjetunion und seinen unheimlichen Spuren in der Gegenwart: von Tschetschenien bis zur Ukraine, von Katyn bis Berlin. Ein leeres Gebäude oder Gelände, ein Rauschen in der Telefonleitung können dabei zu Auslösern der Erinnerung werden. Obwohl Lebedews Geschichten jeweils für sich stehen, verbindet sie ein gemeinsames Thema, ein gemeinsamer, poetischer Raum. In diesem Raum ziehen die Schatten der Vergangenheit ruhelos umher, und die Toten rufen fortwährend nach Gerechtigkeit.
Sergej Lebedew arbeitete nach dem Studium der Geologie als Journalist. Gegenstand seiner Romane sind für den 1981 Geborenen die russische Vergangenheit, insbesondere die Stalinzeit mit ihren Folgen für das moderne Russland. Bei S. FISCHER sind seine Romane „Der Himmel auf ihren Schultern“ (2013), „Menschen im August“ (2015), „Kronos› Kinder“ (2018) und „Das perfekte Gift“ (2021) und zuletzt der Erzählungsband „Titan oder Die Gespenster der Vergangenheit“ (2023) erschienen. Sergej Lebedew lebt zur Zeit in Potsdam.
„Lebedew ist einer der besten russischen Schriftsteller der jüngeren Generation.“ The New York Review of Books
Lesung
Moderation: Karsten Redmann
Übersetzung: Monika Fischer
Datum: Donnerstag, 22. März 2025
Zeit: 19.30 Uhr
Ort: Bodmanhaus
Eintritt: CHF 15.- regulär // CHF 10.- Freunde des Bodmanhauses // CHF 5.- in Ausbildung und KulturLegi